Dating trotz Corona?

Niemals hätten wir gedacht, dass unser Name so sehr Realität werden würde – in Zeiten von Corona wird Slow Dating gerade ziemlich alltäglich. Wenn der ganzen Welt eine Pause auferlegt wurde, wird dann auch das Dating-Leben stillgelegt?

Das Dating-Leben erfährt definitv eine Veränderung – selbst auf-erlegte Regeln, wie „wenig chatten, schnell treffen“, müssen über-arbeitet werden und vielzitierte Regeln, wie „Kein Sex beim ersten Date“, sind nun keine Frage der persönlichen Einstellung mehr. Stattdessen ist „Social Distancing“ der Leitspruch der Stunde. Das Befürfnis nach sozialem Kontakt lässt sich aber nicht so einfach ab-schalten. 86 % unserer KundInnen möchten laut unserer Umfrage auch während den Ausgangsbeschränkungen (oder gerade we-gen?) neue Leute kennenlernen. Der einzig machbare Weg liegt auf der Hand: Face-to-Face wird zu FaceTime-to-FaceTime. Die Tech-nik macht es möglich. Dadurch wird die Unterscheidung viel klarer: „Physical Distancing“ bedeutet nicht gleich „Social Distancing“.

Virtuelles Slow Dating?

Das, was für viele und auch für uns als Notlösung empfunden wurde, könnte aber gleichzeitig viele Chancen bergen. Vor allem emotionale Nähe bekommt nun viele Gelegenheiten, sich langsam zu entwickeln, da sehr viel Ablenkung wegfällt. In ein paar Tagen hätten unter anderen Umständen unsere „Blind Date in the Dark“-Events stattgefunden. Der Fokus liegt auf Kennenlernen in abso-luter Dunkelheit bei einem persönlichen Gespräch, ohne ein Bild vom Gegenüber zu hatten. Also online gesprochen: Einfach die Webcam ausschalten. Es kann wahnsinnig intensiv sein, jeman-den „blind“ kennenzulernen. Letzte Woche haben wir Menschen zu 1:1 Online-Gesprächen mit Personen eingeladen, die sich vor-her in keinster Weise gesehen haben. Dabei gab es kein Bild, nur die Stimme aus den Lautsprechern. Eines der Paare hat seitdem diese Online-Gespräche jeden Tag wiederholt und erst beim fünf-ten Gespräch die Kameras eingeschalten. Vier Gespräche lang war ihr Kennenlernen extrem reduziert: Einfach ihre Stimmen und das, was sie miteinander teilen wollten.

Beide erzählten uns von einer Nähe, die sie noch nie so schnell mit einer fremden Person aufgebaut hätten. So lässt sich Nähe in der Ferne aufbauen.

Gestaltung eines virtuellen Dates

Auch virtuell lassen sich die Dates verschieden gestalten. Zum einen durch die Gesprächsinhalte. Bei unseren 1:1 Gesprächen haben wir dabei verschiedene Leitfäden angeboten: Ein Set von verschiedenen tiefergehenden Fragen oder Gesprächsausfgaben. Auch die „36 Fragen zum Verlieben“ von Arthur Aron waren sehr beliebt. Wenn man sich inspirieren lassen möchte, lassen sich im Internet allerlei interessante oder witzige Fragen finden. Die ande-re Seite einer kreativeren Gestaltung von Online-Dates betrifft die Aktivitäten. So kann z.B. vor der Kamera der gleiche Wein getrunken und das gleiche Gericht gekocht werden. Wenn man künstlerisch veranlagt ist, könnte man sich gegenseitig zeichnen – oder sich bei den Fitnessübungen gegenseitig motivieren oder das Netflix & Chill mit „Netflix Party“ (ein Plug-In, das gemeinsames Schauen ermöglicht) ersetzen.

Ist das nicht unromantisch?

Kommt ganz darauf an, wie man Romantik definiert. Für mich sind es vor allem diese kleinen, erinnerungswürdigen, aufmerksamen Momente. Wenn ein Musiker vor seinem Laptop an seiner Gitarre für mich zupft, dann klopft auch aus weiter Entfernung mein Herz (da bin ich allerdings schon immer ganz klischeemäßig schwach ge-worden). Schmetterlinge im Bauch lassen sich nicht von Ausgangs-beschränkungen abschrecken.

Und machmal hat es auch einen Vorteil, wenn es nur ums Bild geht: Bei meinen Kochkünsten ist es ein Glück, dass mein Online-Dating Partner mein Essen nur sehen kann, anstatt es zu schmecken.

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Die Zeit vor einem Video/Audio-Date

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